Tag 53: Krokodile am Kap Kummer

 

Wir besuchen heute Cape Tribulation im Daintree National Park, den nördlichsten Punkt unserer Reise in Australien, sehen schwangere Krokodile und haben am Abend unerwarteten Besuch von Tieren, die eine Millionen-schwere Industrie mitbegründen halfen.

Nach einer wahrhaft tropischen Nacht, beschliessen wir aber zuallererst, den Tag mit etwas Baden und Entspannen am herrlichen, von Kokusnusspalmen gesäumten Sandstrand des Camping Platzes zu beginnen. Es ist paradiesisch (bis auf den sicher nicht ganz grundlos angebrachten Erste-Hilfe-Kasten mit der Aufschrift ‚Crocodile Bandage‘). Für Nicolas haben wir sein Schlafzelt dabei, eine Plastikplane und in Mossman gekaufte Sandheringe. Mit diesen machen wir Zelt und Plastikplane im Sand fest, so dass keine Sonne in das Zelt scheint. Als wir Nicolas hineinlegen, kann er mit seinen Spielsachen spielen, ohne das wir befürchten müssen, er bekommt Sonnenbrand oder isst Sand. Wir gehen nacheinander schwimmen und machen es uns dann auf unseren Handtüchern bequem. Schnell wird es uns aber zu heiß (und Nicolas langweilig), so dass wir zum Camper zurückgehen. Die Strände hier im Daintree besitzen im Gegensatz zu den Stränden bei und südlich von Port Douglas kein sogenanntes ‚Stinger-Net‘, ein Schutznetz gegen Quallen. Stattdessen steht an allen Zugängen zum Strand Essig bereit. Damit, und nicht mit Wasser, sollen Quallenberührungen sofort behandelt werden.

Wir fahren weiter zum nördlichsten Punkt unserer Reise, Cape Tribulation. Den Namen erhielt das Kap, als James Cook 1770 vor der Küste auf ein Korallenriff auflief. Hier bestaunen wir einen weiteren traumhaften Strand und wandern noch einen weiteren Boardwalk entlang, bevor wir wenden und uns auf den Rückweg machen (weiter nördlich hätte es auch nur noch eine einzige, nur mit Allrad-Antrieb passsierbare Strasse gegeben). Wir legen einen Zwischenstopp ein in der Besucher Information von gestern, wo wir Kaffee trinken und Anja ins ‚Swimming Hole‘ springt, einen Krokodil-freien Fluß durch den Regenwald, in den man sich auch mittels einer langen Kordel tarzanartig hineinschwingen kann.

Die einstündige Crocodile-Watching Tour Boot beginnt am Nachmittag. Uns wurde dringend angeraten vorzubestellen, was wir auch taten. Letztlich sind wir nun bei der Tour zusammen mit einem britischen Pärchen und vielen freien Plätzen in dem kleinen Boot. Die Fahrt im Copper Creek River ist dennoch sehr launig und wir sehen drei wilde Krokodile. Zwei davon sind schwanger, eines ist ein Junges. Die Tiere sind zwar recht weit entfernt und mehr als halb unter Wasser, eine spannende Stimmung ist es dennoch für uns. Nicolas teilt diese Spannung nicht ganz mit uns und Anja unterhält ihn in der Babytrage mit viel Herumgeschunkel. 

Port Douglas ist unser nächstes Ziel. Zurück über die kurvige Straße und die Fähre fahren wir direkt ins Zentrum und buchen unsere Tickets für die Fahrt zum Great Barrier Reef morgen. Aus den vielen Anbietern wählen wir eine Tour von ‚Quicksilver‘, da sie uns am besten auf Familien zugeschnitten zu sein scheint. Nach einem leckeren Eis und kurzem Spaziergang durch Port Douglas geht es weiter zu einem neuen Camping Platz, dem zweiten, auf dem wir auf unseren Standplatz eingewiesen werden.

Als die Dämmerung einbricht, wird es plötzlich sehr laut über uns: in den Baumwipfeln direkt über unserem Camper kreisen hunderte von Krähen-großen Fledermäusen. Die Bäume auf dem Zeltplatz sind wohl ihr Zwischenstopp bevor es in der Nacht auf die Jagd geht. Ihr Flug ist sehr ruhig und entspannt, mehr wie der eines Vogels als der von den kleinen Fledermäuse, die wir aus Deutschland kennen. Ein tolles Schauspiel!

 

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