Tag 26: In den Straßen von San Francisco

In unserem Reiseführer häufen sich die Superlative. Nach einer Fahrt an den ’schönsten See‘ vor ein paar Tagen, folgt heute die Fahrt über die ’schönste Brücke der Welt‘. Wir fügen noch hinzu: Parken in der steilsten Straße, Schleppen der schwersten Koffer und Genießen des besten Ausblicks (naja, fast).

Der zweite Morgen im zweiten Days Inn auf unserer Reise hat wieder ein okayes Frühstück für uns in Petto (bis auf den Fox Channel, der auch heute wieder zur auditiven und visuellen Untermalung  läuft) und nach dem Auschecken geht es auch schon los nach S.F.

Da wir von Norden kommen, fahren wir dafür über die Golden Gate Bridge. Wir haben viel über die Brücke gelesen (und sie noch mehr fotografiert), aber den Ausdruck ‚Technische Meisterleistung‘ kann ich erst so wirklich nachvollziehen, als wir über diese lange, lange Brücke fahren. Ich finde, das ist wirklich ein tolles Gefühl. Die Golden Gate Bridge heißt übrigens so, da sie das ‚Golden Gate‘, die Meerenge zwischen der Halbinsel auf der San Francisco liegt und dem nördlichen Festland überbrückt.

Sobald wir die andere Seite erreicht haben, machen wir uns auf den Weg zu Pier 33. Von hier starten die einzigen Schiffe nach Alcatraz. Vor sechs Tagen hatten wir bemerkt, dass wir schon zu spät dran waren, Tickets online für unseren Aufenthalt zu reservieren, und so möchten wir nun vor Ort Möglichkeiten erfragen, die Insel dennoch sehen zu können. Die gibt es tatächlich, 60-80 Tickets werden jeden Morgen ab 7:30 Uhr verkauft. Es wird uns geraten, spätestens ab 4:30 Uhr anzustehen. Wir beschliessen das zu tun.

Unser Navi hat uns mittlerweile verloren und wir fangen an, unsere Unterkunft, die wir via airBnB buchten, auf die traditionelle Art zu suchen. Dies ist so schwer nicht, weil S.F. ein gitterartiges Straßennetz hat, ähnlich wie New York.

Der Hauptgrund, warum wir uns für diese konkrete Unterkunft entschieden haben, war, dass Mietern ein Autostellplatz angeboten wird. Diesen suchen wir als erstes auf, da freie Parkplätze in Downtown San Francisco Mangelware sind. Es stellt sich heraus, dass der Stellplatz nicht garantiert ist, sondern einfach an so schwierig zu erreichender Stelle liegt, dass diese Plätze erst genutzt werden, wenn alle anderen Parkplätze belegt sind.  Er liegt an einem steilen Berg auf den eine einzige Straße senkrecht hinaufführt. An dieser sind rechts und links die einzelnen Parkplätze zu finden. Die Straße endet oben am Berg so steil, wie sie unten anfängt und es gibt keine Möglichkeit zu wenden. Beim Selbstversuch haben wir herausgefunden, dass schon beim einfachen Herunterfahren der Straße die Sicherheitsgurte auslösen (die Airbags zum Glück nicht). Hier lernt der Fahranfänger Anfahren am Berg auf die denkbar extremste Weise… 

Ein schöner Nebeneffekt der extremen Steigung und damit unbequemen Erreichhbarkeit sei, laut unserem Gastgeber, dass die Polizei die Parkdauer der oberen Autos nur selten kontrolliere.

Ist das Auto erstmal geparkt, gilt es nun das Gepäck zum drei Blocks weiter liegenden Appartment zu tragen. Bisher lagen zwischen Kofferraum und Motel-Zimmer maximal 20 Meter und keine großen baulichen Hindernisse. Das sieht nun anders aus und 60 Kilo in Reisetaschen plus zwei schwere Rucksäcke nebst Kinderwagen, Essenstüten und unseren gewichtstechnisch nicht zu unterschätzenden Nicolas diese Blocks über mehrere Steigungen und Abhänge in der prallen Sonne zu transportieren, ist kein großer Spaß.

Die spannenden Seiten an airbnb sind für uns der Kontakt zu den Gastgebern und die Lage und Qualität der Unterkunft. Hier in San Francisco ist die Lage super (Nob Hill), die Qualität in Ordnung und der Gastgeber sehr, sehr nett. Nachdem wir uns kennengelernt und die notwendigen Details (Parken, Kaffee Trinken, Essen) geklärt haben, richten Anja, Nicolas und ich uns in dem sehr kleinen, aber schönen Zimmer ein.

Nun ist es schon früher Abend und wir beginnen die nähere Nachbarschaft zu erkunden. Wir genießen dabei unter anderem die tolle Aussicht von Russian Hill und reihen uns ein bei den anderen Touristengruppen, um die Lombart Street zu sehen.

Nachdem wir morgen etwas früher raus müssen als bisher, machen wir uns danach auf den Weg zurück ins unser Appartement.

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