Tag 25: Große Bäume, kleiner Wald

Unser im wahrsten Sinne des Wortes großes Ziel heute sind die ‚Muir Woods‘, ein Nationalpark in dem die riesigen Coastal Redwood Trees stehen. Diesen Ort haben wir unabhängig von mehreren Leuten empfohlen bekommen, besonders da der größere Redwood Nationalpark bei Eureka nicht auf unserem Weg lag. Ein unerwartetes Highlight überrascht uns aber am Abend.

Wir starten den Tag nach dem (wieder guten) Frühstück im Days Inn mit einer Fahrt durch das ‚Lucas Valley‘. Dieses Tal hat sich der ‚Star Wars‘-Schöpfer Georg Lucas gekauft, um hier seine ‚Skywalker Ranch‘ zu bauen, in der nicht nur die Soundtracks für die Krieg der Sterne Filme eingespielt werden, sondern auch für viele andere Filme.

Von der Skywalker Ranch sieht man zwar leider nichts, aber die Fahrt durch das Tal ist eine schöne Alternative zum Freeway, um tiefer ins Marin County einzudringen.

Via Point Reyes Station und dem Highway Nr 1 fahren wir in Richtung der ‚Muir Woods‘, als wir am Stinson Beach vorbeikommen. Wir halten an und setzen uns kurz an den Strand zur Mittagspause. Dies ist das erste Mal, das ich den Pazifik sehe.

Schließlich erreichen wir den Nationalpark ‚Muir Woods‘ (der ‚America The Beautiful‘ Pass wird hier akzeptiert). Die Parkplätze sind hoffnungslos überfüllt, aber auf der Straße, die zum Park führt, darf geparkt werden. Dies tun wir und nach einem Besuch im schönen Gift-Shop und einer kurzen Stärkung mit Kaffee und Bio-Backwaren aus der Umgebung, gehen wir los.

Wow! Die Redwood-Bäume sind wirklich riesig und die Atmosphäre in den ‚Groves‘ dieser Giganten hat etwas ehrwürdig erhabenes, vielleicht auch wegen der Stille, die hier herrscht. Auf vielen Schildern wird darum gebeten, so lautlos wie möglich durch diesen Park zu gehen – auch Nicolas hält sich ganz andächtig an diese Vorschrift.

In einem Vortrag von einem der Ranger erfahren wir, dass die Redwoods zwei Wege der Fortpflanzung kennen:

a) Durch die Samen in einem Zapfen, die durch einen anderen Baum befruchtet werden.

b) Durch einen ‚Burl‘, eine Art Tumor, aus dem direkt neue Sprößlinge wachsen.

Im Falle der letzteren Methoden sind die heranwachsenden Baumriesen reine Klone des ursprünglichen Baums und stehen in Ringen, wie Pilze. Nur im weniger häufigen Fall a) entsteht ein Abkömmling aus gemischtem Erbgut. Wir sind sehr beeindruckt und stellen dem Ranger viele Fragen (die Anja schließlich als Biologin enttarnen). 

Die Hauptakteure des Muir Woods Nationalparks sind zwar unglaublich hoch, aber die Menge der Bäume ist recht überschaubar. So sind wir relativ schnell durch. Da wir gerade in der Gegend sind, beschließen wir nun spontan zur Golden Gate Bridge zu fahren und zu schauen, ob wir nicht im Abendlicht ein paar gute Aufnahmen machen können.

Tatsächlich finden wir einen schönen Ort, die Brücke im Abendlicht zu fotografieren (obwohl der Reiseführer sich hier ausnahmsweise ausschweigt), nur leider versteckt sich die untergehende Sonne hinter den Wolken des bedeckten Himmels. Dafür aber kommen plötzlich wie aus dem Nichts einige Rehe auf die Grasebene, auf der wir stehen, gelaufen.

Die Sonne ist aber noch nicht untergegangen und wir suchen nach weiteren Punkten, die Brücke ins rechte Licht zu bringen und fotografieren zu können. Wir werden schließlich in Form einer am südlichen Rand der Marine Headlands angelegten Panoramastraße fündig, die View Points bietet, von denen die Golden Gate Bridge aus immer neuem Winkeln zu sehen ist. Wir halten bei jedem und beim Letzten kommt schließlich auch noch die niedrig stehende Sonne hervor und zaubert ein wunderschönes Licht.

Sehr zufrieden machen wir uns danach auf den Heimweg.

Morgen geht es nach San Francisco.

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