Tag 13: Indianer!

Heute begeben wir uns auf das Gebiet der Navajo (sprich Nava’o), um den magischen Antilope Canyon zu besuchen. Dieser ist bei Page gleich um die Ecke. Von hier werden sogar Touren durch den Canyon angeboten, die gleich in Page starten. Wir haben jedoch gestern erfahren, dass diese Touren vorgebucht werden müssen, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als gleich um acht Uhr morgens am Eingang des Upper Antilope Canyons zu sein und zu hoffen, dass wir dort noch einen Platz in einer Führung bekommen. Auf eigene Faust ist die Erkundung weder des Upper noch des Lower Antilope Canyons erlaubt.


Wir stellen uns also heute morgen zuerst mit dem Auto in die Reihe der bereits Wartenden vor dem Parkplatz, dann zu Fuß in die Reihe derer, die wie wir noch einen Platz in einer der stündlichen Führung wollen, und haben Glück. Als wir an die Reihe kommen, ist bis auf die tägliche Photo-Tour nur eine weitere Tour um 10:00 Uhr ausgebucht. Bei den Eintrittspreisen folgt dann die Ernüchterung: Zum einen ist der Antilope Canyon kein staatlicher Nationalpark wie die bisherigen und kann daher nicht mit unserer ‚America The Beautiful‘ Karte bezahlt werden, zum anderen wissen die Navajo um ihren Schatz und langen kräftig zu. Jeder Erwachsene kostet 40 Dollar, alle Kinder kosten 20 Dollar und das schließt auch Babys wie Nicolas mit ein. Das macht für uns 100 Dollar für eine einstündige Führung! Zum Vergleich: Der Grand Canyon kostet 30 Dollar pro Woche pro Fahrzeug mit allen Insassen und der ‚America The Beautiful‘ Jahrespass für alle staatlichen Nationalparks kostet 80 Dollar.

Wir wählen eine Führung um 12:00 Uhr Mittags, da wir gehört und gelesen haben, dass morgens und mittags das Licht im Canyon am besten sei. Vor allem die Lichtschächte kämen um die Mittagszeit besonders gut zur Geltung.

 

Bis 12:00 Uhr ist noch ein wenig Zeit, also besorgen wir uns Frühstück und noch ein paar Dinge für die Fahrt und fahren zu einem der kleinen Jachthäfen (Antilope Point) am Lake Powell, um zu frühstücken. Dann geht es wieder zurück zum Canyon.

Wir werden von unserem Guide (einem jungen Navajo) in einem Pritschenwagen (ich darf mit Nicolas auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, Anja sitzt mit den anderen elf Teilnehmern unserer Gruppe auf der Pritsche) zum Eingang der schmalen Schlucht gefahren. Dort erfahren wir von ihm die grundsätzlichen Verhaltensregeln im Canyon und welche Gefahren drohen können. Dann passiert etwas, was ich noch nie erlebt habe: Unser Guide nimmt sich die Kameras und Smartphones (nicht die Tablets) jedes Teilnehmers vor und stellt die Settings für die bestmöglichen Bilder im Canyon ein.

Der Canyon selber ist überwältigend. Unsere Gruppe geht von einem Raum zum anderen, die immer schmaler werden. Die Sandsteinwände des Canyons fühlen sich an wie zartestes Schmiergelpapier, seine geschwungenen Formen wirken geradzu organisch und seine je nach Stand der Sonne unterschiedlichen Farben wie von einer anderen Welt. Unser Guide bietet bei den beiden gerade vorhandenen Lichtschächten an, Bilder von uns zu machen und geht sogar soweit, Bilder aus seinen Lieblingsperspektiven für uns zu machen.

 

Einmal durch den Canyon durch und zurück, geht es dann durch den Wüstensand per Pritschenwagen wieder zurück zum Parkplatz. Unser Guide hat einen sportlichen Gasfuß und laut Anja ist der kurze Trip nichts für schwache Mägen, Leute mit Asthma oder Trägern von harten Kontaktlinsen.

Ich habe Nicolas während der ganzen Tour in der Manduka, die er sehr gerne mag. Er wird auch zum wiederholten Male von verzückten, asiatischen Touristen fotografiert. Im Canyon schläft er ein und als er während der Rückfahrt aufwacht, findet er großen Gefallen an der rasanten und huckelige Fahrt unserer Guides. Naja, er musste ja auch nicht auf der Pritsche sitzen.

 

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