Tag 12: Der See in der Wüste und wir schlafen ezze!

 

Der Lake Powell ist ein Phänomen. Der erst in den 60er Jahren gegen reichlich regionalen Widerstand durch Aufstauen des Colorados künstlich geschaffene Stausee mit einer Uferlinie länger als die pazifische Küstenlinie der USA liegt mitten in der Wüste und ist mit 4 Millionen Besuchern (genauso viele wie der Grand Canyon!) Utahs Touristenattraktion Nummer eins. Hier trifft sich die obere Mittelschicht und Oberschicht Amerikas, um ihre Boote zu Wasser zu lassen und in der Wüste Schiffchen zu fahren.

Wir kommen aber nicht wegen des Sees, sondern weil hier ein kleiner Nationalpark beheimatet ist, der komplett anders ist als alle bisherigen und alle noch kommenden: der zauberhafte Antilope Canyon.

Morgens fahren wir von unserem Hotel am Bryce Canyon los, um die rund 130 Kilometer nach Page in Angriff zu nehmen. Page liegt am Süd-Westufer des Lake Powell und gleichzeitig nördlich des Antilope Canyon. Außerdem ist Page groß genug, einige Hotels und Motels zur Auswahl zu stellen, um spontan eine Unterkunft zu finden. Auch große Supermärkte gibt es hier das erste Mal seit Las Vegas wieder, was sich gut trifft, denn wir müssen heute unsere Vorräte unbedingt wieder aufstocken.

Wir erreichen Page am frühen Nachmittag und brauchen erst mal wieder etwa Zeit eine Unterkunft, mit gutem Preis/Leistungsverhältnis zu finden. Wir werden schließlich bei ‚LuLu’s Sleep Ezze Motel‘, dem, neben dem Amargosa Hotel in Death Valley Junction, bisher am liebevollsten gestalteten Motel fündig. Es ist recht klein und der Rough Guide lügt nicht, wenn er es ‚very welcoming‘ nennt. Sein Besitzer Matt ist sehr offen und bemüht um unser Wohl. Sogar die Waschmaschine und Wäscheleine dürfen wir mitbenutzen.

Am Nachmittag schauen wir uns noch ‚Horseshoe Bend‘ an. Der Colorado macht hier in einem Canyon (‚Marble Canyon‘) eine interessante 180° Biegung, die tatsächlich wie ein Hufeisen aussieht. Der Zugang ist zwar kostenlos, aber dies ist nun mal die Wüste und die Sonne brennt gnadenlos herunter. Wir geben uns größte Mühe, Nicolas mit UV-Schutztuch und Sonnenschirm auf dem Pfad  zu schützen und gehen schon nach sehr kurzer Zeit wieder zurück zum klimatisierten Auto.

Im Walmart ist es dann genau anders herum, es ist hier fast schon zu kühl. Was Nicolas Pflege- und Essbedarf angeht, greifen wir schon zielsicher zu der richtigen Windelgröße (die Größen in USA und Deutschland sind unterschiedlich), versuchen erst gar nicht, Milchbrei im Glas oder Einmalwickelunterlagen zu finden und wissen, dass die Gerbers baby food Kollektion unserem guten Herrn Hipp am nächsten kommt, wenn auch die Portionen deutlich kleiner sind. Damit haben wir gerade in den USA nicht gerechnet. Wir kaufen gefühlt ein Mehrfaches von Nicolas Körpergewicht an Babynahrung ein. Schließlich wissen wir nicht, wann wir das nächste Mal eine solch gute Auswahl haben werden.

Nicolas hat sich mittlerweile komplett akklimatisiert und überrascht uns mit einem neuen Schlafrhythmus: Pünktlich um 9:00 Uhr morgens müsssen nochmal für ein bis zwei Stunden die Augen geschlossen werden.

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