Tag 46: Auf Walfahrt

Buckelwale sind keine allzu schönen Tiere, aber sehr beeindruckend, wenn man sie lebendig und aus der Nähe sieht! Heute fahren wir Whale Watching in der Hervey Bay.

Unsere Reiseführer sind recht unspezifisch, was die Uhrzeiten angeht, wann die Whale Watching Schiffe ablegen. Es heisst dort nur ‚morgens‘. Da wir gestern nicht so weit nördlich gekommen sind, wie wir geplant hatten, stehen wir heute etwas früher auf, um zwischen 8:00 und 9:00 Uhr im Hafen von Hervey Bay zu sein.

Wir kommen um 8:15 dort an und erfahren, dass das nächste und für diesen Tag auch letzte Schiff um 8:30 ablegt. Schnell packen wir alles, uns und Nicolas zusammen und gehen an Bord der ‚Spirit of Hervey Bay‘. Die ansteckend gut gelaunte Crew ist sehr kommunikativ. Es gibt Frühstück und nach etwa einer Stunde Fahrt an den Sandstränden von ‚Fraser Island‘ entlang erreichen wir die Stellen der Hervey Bay, wo die Wale zu dieser Jahreszeit der Meinung der Crew nach zu finden seien.

Sie ist dabei nicht müde uns mitzuteilen, dass dies ja nun das Ende der Saison sei und Ende Oktober sie dann ganz vorbei sei. Wie sollten also geduldig sein, viel zu sehen werde es eh nicht mehr geben. Im Gegensatz zur Hauptsaison wo man ‚auf jeder Fahrt gut 200 Wale sehe‘ und die neugierigen Neugeborenen direkt an das Boot kämen, während die älteren Jungtiere und Bullen die tollste Luftakrobatik vollführten. Hauptsaison sei im Winter. Im Frühlingsmonat Oktober seien fast nur noch Mütter mit ihren Neugeborenen hier.

Wir sehen Wale, weit weniger als 200 und fast immer Paare einer Mutter mit einem Jungen. Zwar machen diese nicht die tollsten Luftsprünge, aber die enge Beziehung zwischen den so ruhig wirkenden riesigen Müttern und den verspielten Jungen wirkt von weitem und noch mehr von nahem sehr bewegend. Die Szenen sind dabei immer sehr ähnlich. Während die Kinder herumtollen, liegen die Mütter ruhig im Wasser nahe der Meeresoberfläche zum Sauerstoff Tanken und lassen die enorm großen Kleinen nicht aus den Augen. Dreimal sehen wir auch die für Buckelwale so typischen, riesigen Luftsprünge, aber ohne sie fotografisch festhalten zu können. Grund hierfür sind langsame Kameras und das ungewöhnliche Talent unseres Nicolas, genau in diesen drei kurzen Momenten lautstark nach Aufmerksamkeit schreien zu müssen.  

Um kurz vor eins gibt es ein unkompliziertes Mittagsbuffet auf dem Schiff, danach fahren wir zurück. Um 14:00 Uhr legt das Schifff an und wir machen uns weiter auf unsere Reise Richtung Norden.

Unser Ziel ist die Stadt Rockhampton, jedoch bricht die Dunkelheit früher ein und wir müssen südlicher einen Camping Platz finden. Das schaffen wir auch, leider aber in einem Gebiet, dass unser Reiseführer als Hauptgebiet der giftigsten Spinnen Australiens und damit der Welt betitelt hat. Hier lebt, jagd und brütet die Funnel Web Spider. Ich setze am Abend keinen Fuß mehr vor die Tür.

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