Tag 42: Von den blauen Bergen kommen wir…

Eine ungewisser Sonntagmorgen, ein Mietwagen und die beständige Anfrage nach einem neuen Campervan begleiten unseren lohnenswerten Besuch in den Blue Mountains.

Wir hatten am gestrigen Abend mit Lucio besprochen, dass er uns für heute morgen 8:00 Uhr ein Taxi bestellen würde, das genug Platz für unser Gepäck und einen Kindersitz für Nicolas haben muss. Unsere Koffer sind fertig gepackt und der Fiat ist komplett ausgeräumt, als um 7:45 Uhr das Taxi vorfährt. Tatsächlich passen alle Taschen in den Kombi und einen Kindersitz hat der Fahrer auch dabei. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den einzigen Autoverleiher in der nächsten Stadt. Doch der Manager dieser kleinen Ein-Mann-Avis Autovermietung, die im Hinterraum einer ebenfalls kleinen Tankstelle untergebracht ist, ist um 8:15 Uhr noch nicht anwesend.

Wir bezahlen also das Taxi und entladen uns und unsere Koffer, um neben den Zapfsäulen auf den Arbeitsbeginn des Autovermieters zu warten. Unsere Hoffnung ist wieder, dass dieser nicht nur ein Auto hat, das groß genug ist für unsere drei großen Taschen, vier kleinen Taschen, Rucksäcke und den Kinderwagen, sondern auch einen Kindersitz.

Der Mitarbeiter erscheint so gegen 9:15, gesteht, dass er heute ausgeschlafen hat, da er nicht annahm, dass jemand heute ein Auto bräuchte und vermietet uns seine größte Limousine, einen Nissan. Nicht nur passt hier tatsächlich alles rein, sondern Avis hat auch mehrere Kindersitze zur Auswahl, so dass wir uns den am modernsten aussehenden aussuchen können, der dann auch noch fix per Staubsauger von den Vorgänger-Krümeln befreit wird.

Nach dem Einbau des Sitzes und dem Einräumen des Wagens, machen wir uns sofort auf den Weg zu unserem ursprünglichen Ziel von gestern: nach ‚Glenbrook‘ vor den Toren des ‚Blue Mountains‘ National Park. Dabei nehmen wir einen kleinen Umweg über das ‚Kiama Blowhole‘ in Kauf, das wollen wir unbedingt sehen. An der Spitze der Küste von Kiama sind die Felsen derartig angeordnet, dass mit jeder Welle, die sich an den Felsen bricht, Gischt aus einem Loch in den Felsen senkrecht nach oben spritzt. Die Fontäne kann dabei wohl bis zu 60 Meter Höhe erreichen. Heute jedoch ist die See zu ruhig für derartige Rekordwerte.

In Glenbrook angekommen besuchen wir mal wieder zuerst die Information, um Routen und Aussichtspunkte zu finden. Wir planen ein, den Mittag und Nachmittag hier zu verbringen, um am Abend so nahe wie möglich an Sydney heranzufahen und dort in einem Motel zu übernachten. 

Der Great Westen Highway bringt uns in die Blue Mountains und wir schauen uns nacheinander die ‚Wentworth Falls‘ an, dann den ‚Echo Point‘ mit dem Highlight, die felsenen ‚Three Sisters‘. Dabei fahren wir ständig vor einer Regenfront her, die uns beim Kaffee Trinken bei den Three Sister letztendlich auch einholt.

Nachdem wir aber alles gesehen haben, was wir vorhatten, ist uns das vergleichsweise egal und wir starten einfach die Rückreise durch den Nationalpark. Wir sind froh, die Blue Mountains nicht haben ausfallen lassen zu müssen, wie wir es ursprünglich wegen der Panne angenommen hatten. Die Fahrt dorthin war sehr lohnenswert und ist jedem zu empfehlen, der die Ostroute in Australien bereist. In einer kleinen Stadt namens ‚Penrith‘ finden wir schließlich ein okayes Motel, wir checken ein und irgendwie fühlt sich die Situation immer noch sehr vertraut an, es ist ja nur wenige Wochen her, dass wir genau so einen Monat lang unsere Tage und Abende verbracht haben. Nicolas wird auch gleich geduscht.

Den ganzen Tag über versuchen wir, einen Ansprechpartner bei ‚Around Australia Motorhomes‘, dem Vermieter unseres nächsten Campers, den Lucio für uns gefunden hatte, zu erreichen. Am Sonntag leider mit wenig Erfolg. Nur durch Lucio wissen wir, dass ein Camper morgen Mittag zur Abholung bereit stünde und dass sie wohl wüssten, wir würden ihn bis Ende Oktober buchen. Ein bisschen müssen wir also hoffen, dass morgen wirklich alles glatt läuft.

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